Un nero al banco

Triest ohne Cafe ist ebenso schwer vorstellbar wie Cafe ohne Triest. Das Freihandelsabkommen aus dem 18. Jahrhundert sowie die bald danach eröffnete Cafebörse haben Triest bereits damals zu dem zentralen Cafeumschlagplatz Europas gemacht, der er heute noch ist. Unzählige Rösterein, Verarbeiter und Händler finden sich in Triest und entsprechend groß ist die Vielfalt der angebotenen Sorten und Marken. Logisch, dass Cafe für Triestiner viel mehr als nur schwarzes Pulver oder schnelles Heißgetränk, sondern vielmehr Lebensinhalt, Kultur und Philosophie gleichzeitig ist. Marken wie Illy Cafe sind mittlerweile Weltmarken und die in Triest angesiedelte Cafe Akademie trägt das ihrige dazu bei den entsprechenden Nachwuchs auszubilden.

Das Thema Cafe reicht aber auch über die Stadtgrenzen hinaus. So ist z.B. die seit den 20er Jahren existierende Rösterei Mattioni im benachbarten Görz (Gorizia) absolut erwähnens- und empfehlenswert. Die runde, aromatische „Bar Mischung“, ein Blend aus besten Arabica Bohnen oder die etwas schärfere „Spezial Mischung“ aus Arabica und Robusta sind zählen definitiv zu meinen persönlichen Favoriten. Was ab und zu einen Stop in einem der kleinen Supermärkte im Karst oder in der Umgebung von Görz zur Folge hat um den eigenen oder den Bedarf einer gewissen „Kaffeerunde“ sicher zu stellen.

Abschließend ein Tipp von Silvia Mattioni. „Lagernd Sie den Kaffee stets an einem kühlen Ort um eine weitere Reifung und somit Verlust des Aromas zu verhindern.“

Immer einen Besuch wert

Gran Malabar, der Klassiker
Urbanis, schaut auf das Deckenfresko
Lettere Viva, der Ruhepol in der Stadt
Gelato Marco, das definitiv beste Eis
Vatta Opicina, Bäckerei & Konditorei
Belvedere Sistiana, der erste Stop
Cafe San Marco, Bücherei inklusive

Nichts spiegelt die Seele Triests besser wider als ein "caffe al banco"

Eine Bar in Triest zu finden in welcher der Cafe nicht gut ist, ist wahrscheinlich schwieriger als Tipps zu geben wo es den besten Cafe gibt. Trotzdem habe ich hier einige meiner Lieblingsplätze aufgelistet, für den Fall, dass mich jemand in Triest treffen will.

Abschließend noch ein Tipp zur Bestelltung: Triestiner bestellen keinen Espresso und auch keinen Cafe, sondern einen „Nero“ der al banco (an der Theke) getrunken wird und normalerweise € 1,10 kostet (manchmal auch noch € 1,-). Wer Lust auf einen etwas längeren Cappucino im Glas hat, sollte einfach einmal einen „Capu in bi“ bestellen.
Egal welchen Cafe auch immer, ich hoffe ihr genießt ihn.

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