Tramvia di Opicina vor Comeback

Die bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebte Strassenbahn nach Opicina steht kurz vor der Wiederinbetriebnahme. Die älteste Standseilbahn Europas, welche sich auf ihrer kurvigen und teils sehr steilen Strecke durch das Wohngebiet bis hinauf auf die Ebene des Karst und in den Ort Opicina, musste im August 2016 nach einem Kollision von zwei Triebwägen  stillgelegt werden. Danach musste der Betrieb auch wegen desolater Schienen eingestellt.

Österreichische VOEST Alpine liefert neue Schienen.
Nach jahrelangen Verhandlungen, unzähligen Gutachten und schließlich Klärung der Finanzierung kann im heurigen Frühjahr nun endlich der Betrieb wieder aufgenommen werden. Einen großen Anteil hat dabei die heimische VOEST Alpine, welche die neuen Schienen für die Standseilbahn im Oktober letzten Jahres lieferte.

Die Straßenbahn Triest-Opicina hat für Einheimische und Touristen eine besondere Relevanz. Sie wurde eingeweiht, als Triest noch die habsburgische Hafenstadt war. Sie hat eine große kulturelle, historische und touristische Bedeutung für Triest. Die Bahn ist ein Symbol der Stadt und wird nicht nur von Touristen, auch von den Bewohnern geliebt. Zahlreiche Volkslieder sind der Bahn und ihren Eigenheiten, Unfällen oder dem Bordpersonal gewidmet. Die "Tramvia di Opicina" ist die letzte Linie des Triester Straßenbahnnetzes. Denn alle anderen Linien wurden spätestens 1970 eingestellt.

Die Lokalbahn nach Opicina wurde am 9. September 1902 in Betrieb genommen. Im Juli 1906 wurde die Verlängerung bis zum Staatsbahnhof Opicina an der Bahnstrecke Jesenice–Trieste dem Verkehr übergeben. Der Steilabschnitt wurde zuerst mit einer Zahnradbahn überwunden, deren zwei Lokomotiven die Personentriebwagen mit einer Geschwindigkeit von sieben bis acht Kilometern in der Stunde über die Zahnradstrecke schoben. Auf den Adhäsionsabschnitten erreichten die Triebwagen eine Geschwindigkeit von 15 Kilometern in der Stunde.

Wegen der zunehmenden Beförderungszahlen und der eingeschränkten Beförderungskapazität der Zahnradbahn wurde diese 1927 abgebaut und durch die Standseilbahn ersetzt, welche am 26. April 1928 den Betrieb aufnahm. 1978 wurden die Standseilbahnwagen ersetzt. Die neuen Wagen hatten nicht mehr einen kastenförmigen Aufbau wie die ersten Wagen, sondern nur noch eine kleine Kabine für das Bedienpersonal. 2005 wurden die Standseilbahnwagen abermals ersetzt. Die neuste Generation der Standseilbahnwagen weist keine Kabine und keinen Stromabnehmer mehr auf, weil die Anlage nun von den Fahrern der Triebwagen ferngesteuert wird.

 

 

Tramvia di Opicina

Abfahrt: Piazza Oberdan
Endstation: Villa Opicina

Streckenlänge: 5,175 km
Spurweite: 1000mm (1m Spur)
Stromversorgung: 600 Volt
Maximale Steigung: 26 %
Maximaler Radius: 40 m

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